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GASTARBEITER*INNEN DENKMAL

"GASTARBAJTERI"

Eine Initiative zur Errichtung eines Gastarbeiter*innen Denkmals

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Wenn wir Gastarbeiter*innen anerkennen, dann werden wir vielen Nachkommen dieser Gastarbeiter*innen Mut geben und ihnen auch erleichtern sich mit unserem Land Österreich zu identifizieren und dieses auch als eigene Heimat zu sehen. 

WAS WÄRE WIEN OHNE MIGRATION?

GÖÇ OLMASAYDI VİYANA NE OLURDU?

KAKAV BI BIO BEČ BEZ MIGRACIJE?

WHAT WOULD VIENNA BE WITHOUT MIGRATION?

Die Entwicklung Wiens zur Millionenstadt ist ausschließlich auf Zuwanderung zurückzuführen. Die Orte aus denen Menschen aufbrachen, um hier Zuflucht und Arbeit zu finden, waren dabei je nach Zeitperiode verschieden. Lange Zeit kamen sie vorwiegend aus Tschechien und anderen Teilen der Habsburger-Monarchie. Danach zog es Menschen aus dem Burgenland oder dem Waldviertel in die Stadt. Wenig später stammten sie aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien. Heute kommen Zugewanderte vorwiegend aus Deutschland, Rumänien und Bulgarien oder finden als Kriegsflüchtlinge Zuflucht.Am Wienerberg holten viele tschechische Arbeitskräfte den Lehm aus dem Boden, aus dem unter anderem die Ziegel für die imposanten Bauten der Ringstraße hergestellt wurden. Ihre Arbeit hält das städtische Leben am Laufen. Sie sind in allen Wirtschaftsbereichen vertreten. Ob als Fach- oder Hilfskraft, ob als Kulturtreibende oder in der medizinischen Versorgung: Wien wäre nicht Wien und vieles würde nicht funktionieren ohne gewachsener Vielfalt.
Diese Leistungen müssen gewürdigt werden. Migration als Bestandteil der offiziellen Geschichtsschreibung erleichtert dabei die Identifikation mit der Stadt als Lebensumfeld bedeutend.

WARUM KAMEN GASTARBEITER*INNEN NACH WIEN?

MİSAFİR İŞÇİLER NEDEN VİYANA‘YA GELDİ?

ZAŠTO SU DOŠLI GASTARBAJTERI U BEČ?

                                                              WHY DID MIGRANT WORKERS COME TO VIENNA?


In Folge der Weltkriege kam das Wachstum Wiens zum Erliegen. Immer weniger Menschen lebten in der Stadt. Das Durchschnittsalter stieg und immer weniger Arbeitskräfte standen zur Verfügung.
Gleichzeitig boomte die Wirtschaft und viele Menschen konnten ihren Kindern höhere Bildung ermöglichen. In vielen Bereichen konnten Arbeitsplätze nicht mehr besetzt werden. 1961 vereinbarten Wirtschaft und Gewerkschaft, dass im Ausland Personen angeworben werden, die eine Zeit lang in schlecht bezahlten Branchen beschäftigt werden. Gastarbeiter*innen wurden nach Österreich geholt, um zahlreiche offene Arbeitsstellen zu besetzen. Trotzdem waren sie oftmals Anfeindungen ausgesetzt. Bald kamen zehntausende „Gastarbeiter*innen“ vor allem aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei. Die meisten waren überzeugt, dass sie nur wenige Jahre bleiben und mit dem hier verdienten Geld ihren Familien eine gesicherte Existenz schaffen können. Aus Jahren wurden Jahrzehnte und mittlerweile für einige bereits mehr als ein halbes Jahrhundert. Sie sind ein Teil dieser Stadt geworden. Ihre Sprachen und Kulturen sind aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Ihre Geschichte ist gleichzeitig die Geschichte Österreichs.

WARUM BRAUCHT ES DAS GASTARBEITER*INNEN DENKMAL?

MİSAFİR İŞÇİ ANITINA NEDEN İHTİYAÇ VAR?

ZAŠTO JE POTREBAN SPOMENIK GASTARBAJTERIMA?

                                                          WHY THE MIGRANT WORKERS MEMORIAL IS NEEDED?


Gastarbeiter*innen“ und ihre Nachkommen leben bereits mehr als 50 Jahre hier. Auf ihrer Arbeit basiert ein Großteil des Wohlstands und der sozialen Infrastruktur. Trotzdem fällt es vielen schwer sich mit ihrem Lebensumfeld zu identifizieren und als Teil der Gesamtgesellschaft anerkannt zu werden. Dies ist auch auf diverse Debatten und Kampagnen sowohl in Österreich als auch in den Herkunftsländern zurückzuführen. Um dem entgegenzuwirken unterstützt die Volkshilfe Wien unter anderem in Person von Geschäftsführerin Tanja Wehsely und Diversitätsbeauftragtem Senol Grasl-Akkilic, die Initiative Savo Ristićs für ein Gastarbeiter*innendenkmal mit Bildungsraum zur Geschichte der Migration. Savo Ristićs Eltern kamen als Gastarbeiter*innen nach Wien. Gemeinsam mit der Volkshilfe setzt er sich für die Errichtung eines Gastarbeiter*innendenkmals in der Nähe des Hauptbahnhofs ein. Es wäre ein Ausdruck der Anerkennung und Dankbarkeit für die Leistungen die Zugewanderte in dieser Stadt erbringen. Ein Ort, der Vielfalt positiv unterstreicht und an dem sich für die Zukunft lernen lässt. Wir sind der Meinung, dass dieses Denkmal im 10. Bezirk in der Nähe des Hauptbahnhofs stehen soll. Eine Gegend, die nicht nur stark frequentiert ist, sondern auch eine große symbolische Bedeutung für die Geschichte und Gegenwart der Migration hat.

WARUM DAS GASTARBEITER*INNENDENKMAL IN DER NÄHE DES HAUPTBAHNHOFS SEIN SOLL?

MİSAFİR İŞÇİ ANITI NEDEN ANA TREN İSTASYONUNUNYAKININDA OLMALI?

ZAŠTO TREBA POSTAVITI SPOMENIK GASTARBAJTERIMA UBLIZINI GLAVNE ŽELEZNIČKE STANICE?

WHY THE MIGRANT WORKER MEMORIAL SHOULD BE PLACED NEAR THE MAIN TRAIN STATION?

Der Wiener Hauptbahnhof ist schon lange erste Anlaufstelle für Neuankommende. An seiner Stelle stand zuvor der Südbahnhof, der bereits vor 180 Jahren Wien mit dem Süden und Osten verband. Unzählige „Gastarbeiter*innen“ kamen hier an. Arbeit und Wohnung wurden meist noch vor Ort vermittelt. Seine Umgebung blieb beliebter Treffpunkt, an dem auch Lokale und Einrichtungen entstanden, in denen sich zugewanderte Menschen austauschten. Außerdem stellte er die Verbindung zu den Herkunftsorten her. Hier kamen Kinder, Verwandte und Partner*innen an, aber auch Heimatbesuche wurden am Südbahnhof in Angriff genommen.
Am ehemaligen Südbahnhof betraten unzählige Gastarbeiter*innen erstmals Wiener Boden. Seine Umgebung war in weiterer Folge zentraler Ort des Informationsaustausches und der Vernetzung.
Bis heute erfüllt er diese Funktionen für vor Krieg und Verfolgung nach Österreich flüchtende Menschen. Der Hauptbahnhof ist ein Ort an dem sich gesellschaftliche Entwicklungen als erstes Niederschlagen und sichtbar werden. Er ist somit nicht nur Verkehrsknotenpunkt, sondern auch symbolträchtiger Ort. Die Errichtung eines Gastarbeiter*innendenkmals in seiner Umgebung ermöglicht es diese Bedeutung zu unterstreichen.

WARUM DAS GASTARBEITER*INNENDENKMAL IN FAVORITEN SEIN SOLL?
MİSAFİR İŞÇİ ANITI NEDEN FAVORITEN‘DE OLMALI?
ZAŠTO BI TREBALO DA SPOMENIK GASTARBAJTERIMA STOJI NA FAVORITENU?
WHY THE MIGRANT WORKER MEMORAL SHOULD BE PLACED IN THE 10TH DISTRICT OF VIENNA?

Vor 170 Jahren lebten im 10. Bezirk nur etwa 1.500 Menschen. Heute sind es nicht zuletzt aufgrund anhaltender Arbeitsmigration bereits mehr als 210.000. Favoriten als selbstständige Stadt, wäre hinter Wien und Graz die drittgrößte Österreichs. Tschechische Arbeitskräfte produzierten am Wienerberg etwa die Ziegel, mit denen die Bauten der Ringstraße errichtet wurden. Die tschechische Bevölkerung schuf sich mit dem böhmischen Prater einen Erholungsort und viele weitere ihrer Institutionen waren im Bezirk beheimatet.
Eine Vielfalt an Sprachen hat das Tschechische abgelöst aber die Funktion die der Bezirk für die Stadt und Neuankommende erfüllt, ist dieselbe geblieben. Favoriten ist der erste Bezirk, der sich außerhalb des Gürtels befand. Somit ist er der erste jener Bezirke in dem heute der Großteil der Bevölkerung lebt.
Die Gegend zwischen Hauptbahnhof und Reumannplatz, spiegelt die gesamte Vielfalt der Stadt wieder. Für ein Denkmal, dass die Leistungen Zugewanderter sichtbar macht, gibt es keinen besseren Ort.

WARUM BRAUCHT ES DEN BILDUNGSRAUM ZUR GESCHICHTE DER MIGRATION?

GÖÇ TARİHİ İLE İLİGİLİ EĞİTİM MERKEZİNE NEDEN İHTİYAÇDUYULMAKTADIR?

ZAŠTO NAM JE POTREBAN OBRAZOVNI PROSTOR ZA ISTORIJUMIGRACIJE?

WHY IS AN EDUCATIONAL SPACE ON THE HISTORY OF MIGRATION NEEDED?

Geschichte ist mehr als eine Aneinanderreihung der Lebensdaten großer Männer. Aus ihr lässt sich nur lernen, wenn sie das Leben, die Probleme und Erfahrungen aller hier lebenden Menschen thematisiert.
Die Geschichte arbeitender Menschen besonders Zugewanderter wird oft ausgeblendet. Dabei handelt es sich um eine große Lücke in der österreichischen Geschichtsschreibung. Sind doch ihre Erfahrungen brandaktuell und helfen uns aktuelle Herausforderungen zu meistern. Die Geschichte der Migration stößt bei vielen Menschen auf großes Interesse. In einem Bildungsraum in der Nähe des geplanten „Gastarbeiter*innendenkmals kann sie vermittelt werden. Viele Initiativen versuchen das Leben von „Gastarbeiter*innen“ und anderer Zugewanderter zu dokumentieren. Gegenstände und Bilder wurden gesammelt oder auch Gespräche mit Menschen geführt, die ihren Lebensweg nach und in Österreich schilderten. Bei vielen, nicht zuletzt Schüler*innen und Studierenden stoßen diese Erfahrungen auf großes Interesse. Ein Bildungsraum in der Nähe des geplanten „Gastarbeiter*innendenkmals“, erlaubt es diese Geschichten zu vermitteln. Ein Raum der Information über Vergangenes aber auch der Auseinandersetzung mit aktuellen Herausforderungen eines friedlichen und solidarischen Zusammenlebens.

Moderatorin: Alice Fehrer, Historikerin, Kollektiv MUSMIG

Savo Ristić ist der Obmann des Vereines KUM Kunst und Menschen und Initiator einer Initiative für ein Gastarbeiter*innendenkmal, politisch engagiert er sich aktiv für Migrant*innenrechte.

GASTARBEITER*INNEN-DENKMAL - UNTERSCHRIFTEN SAMMELN AM WIENER HAUPTBAHNHOF

Kommentare der Unterstützer*innen

Bernadette H. "Bereits als ich noch Kind war, gab es in meiner Geburtsgemeinde viele Gastarbeiter, im Baugewerbe verschiedenster Art. Die Menschen sind von anderen Ländern gekommen, um hier zu arbeiten. Mit ihrer Hilfe hat Österreich einen großen wirtschaftlichen Aufschwung geschafft. Bis heute sind es die GastarbeiterInnen, die in Österreich wichtige Arbeiten verrichten. Die zweite noch wichtigere Aufgabe, die die Gastarbeiter damit wahrgenommen haben, war u. ist, dass sie einen großen Beitrag dazu leisten, dass sie ihre Familien in ihren Herkunftsländern vor Armut bewahren und damit ihr Herkunftsland wirtschaftlich verbessern. Gastarbeiter arbeiten für zwei Länder. Sie haben sich im Alter eine Pension verdient und noch mehr, es ist recht und richtig, diesen Menschen zum Dank ein Denkmal zu setzen!"

Günther S.  "Weil wir alle den Gastarbeitern sehr viel zu verdanken haben. Sie verließen ihre Heimat, um unser Land und seine Wirtschaft nach den verheerenden Folgen des 2. Weltkrieges wieder aufzubauen, nahmen dabei nur allzu oft Diskrimination und erbärmliche Unterbringung in Kauf. Ein Denkmal gibt ihnen die Ehre zurück, die sie verdienen."

Alexander P. "Die Initiative spricht erinnerungskulturelle Fakten und Leerstellen an, die mir selbst bereits aufgefallen sind. Es ist wichtig, allen ÖsterreicherInnen, egal welcher Herkunft, die Großes und Gutes für dieses Land geleistet haben, zu gedenken."

Daniela R. "Durch Gastarbeiter*innen konnte Österreich zu einem der wohlhabendsten Ländern werden. Das soll auch entsprechend gewürdigt werden, vor allem weil in diesem Land immer nur gegen "die Auslända!" gehetzt wird."

GASTARBEITER*INNEN DENKMAL AM SÜDBAHNHOF

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Österreich muss seine Geschichte endlich vollständig und ehrlich erzählen. Ein wichtiger Teil dieser Geschichte sind auch GastarbeiterInnen. Wenn wir das leugnen, dann leugnen wir unsere Geschichte und brauchen uns nicht wundern, wenn es in Zukunft weiterhin zu einer ansteigenden Menschenfeindlichkeit kommen wird. Wenn wir GastarbeiterInnen anerkennen, dann werden wir vielen Nachkommen dieser GastarbeiterInnen Mut geben und ihnen auch erleichtern sich mit unserem Land Österreich zu identifizieren und dieses auch als eigene Heimat zu sehen.

KURATOR*INNEN FÜHRUNG "DIE GEBURT DES MUSEUMS DER MIGRATION"

Skelett als Symbol eines Gastarbeiter*innen Denkmals

"Die Geburt des Museums der Migration"

Ich habe kurz, die Idee eines GastarbeiterInnen Denkmals vorstellen dürfen.

GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN - 50 JAHRE GASTARBEIT

MA 17 und Okto TV

Vor 50 Jahren kamen die ersten GastarbeiterInnen nach Österreich. Sie haben wesentlich zum Erfolg der Stadt Wien und des ganzen Landes beigetragen. Dafür gilt es Danke zu sagen! Die Stadt Wien bedankte sich bei ehemaligen GastarbeiterInnen im Rahmen eines Festaktes am 3. September 2014, wo auch der Film "Gekommen, um zu bleiben" Premiere feierte.

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