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Savo Ristić

WILLKOMMEN

Wenn wir in einer lebensbejahenden Gesellschaft leben wollen, brauchen wir den Mut zur Kritik und zur Veränderung. Die Chancengleichheit muss angestrebt werden.

Daran führt kein Weg vorbei. Ich werde alles tun, um die Spaltung der Gesellschaft und jedwede Diskriminierung aufzuzeigen, ihnen entgegenzuwirken und sie aufzuhalten.

Unsere Aufgabe ist es, unsere Gesellschaft immer wieder neu zu erfinden und neu zu definieren, sodass die Lebensentwürfe vieler verschiedener Individuen darin ihren Platz finden und sich in Freiheit und in Chancengleichheit entfalten können. Es sollte eben nicht heißen “Migrant*innen müssen sich integrieren” sondern alle Bürger*innen (sowohl Angehörige der Mehrheitsgesellschaft als auch Migrant*innen) erschaffen gemeinsam eine neue Zukunft, eine neue Gesellschaft, die den Anspruch hat, noch besser, noch freier, noch gerechter, noch chancengleicher, noch friedlicher und noch demokratischer zu sein. Diese solidarischere und hoffnungsfrohere neue Gesellschaft kann keine Kopie unserer gemeinsamen Vergangenheit sein, sondern ist bereit aus vergangenen Fehlern zu lernen, um Leid zu minimieren. So erschafft sie sich jeden Tag aufs Neue. Es muss uns klar sein, dass unsere jetzige Gesellschaft nicht die Beste ist. Unser Ziel liegt noch so weit vor uns. Deshalb ist eine kritische Haltung gegenüber dem Jetzt-Zustand besonders wichtig. Aus diesem Grund müssen wir fest entschlossen sein, schonungslos Diskriminierung, Benachteiligung und strukturellen Rassismus aufzuzeigen und zu bekämpfen. Demokratie, Chancengleichheit und Gleichberechtigung sind unsere Leitbilder, die es umzusetzen und zu verteidigen gilt. Wir wollen konkrete Forderungen an die Politik, den Staat und an die Mehrheitsgesellschaft erstellen, um die gesellschaftliche Entwicklung maßgeblich mitzugestalten.

SAVO RISTIĆ

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ÜBER MICH

Ich wurde am 1.2.1978 als viertes Kind eines in Österreich tätigen Gastarbeiterehepaars im heutigen Kroatien geboren. Das Gymnasium habe ich im vom Krieg zerstörten Vukovar, sowie in Srbobran in der Vojvodina (eine autonome Provinz in der Republik Serbien) absolviert. 

Durch die frühe Konfrontation mit dem Thema Krieg beschäftigte mich die Frage der Verständigung verschiedener Ethnien in einer Gesellschaft schon immer sehr. Warum kommt es zu Konflikten zwischen den verschiedenen Akteur*innen und den unterschiedlichen Gruppierungen in einer scheinbar aufgeklärten europäischen Gesellschaft? 

Im Alter von 19 Jahren bin ich nach Wien gezogen, um zu studieren. Ich habe 2001 eine waschechte Österreicherin aus Kaisermühlen geheiratet. Seit 2014 bin ich politisch aktiv. Im Frühjahr 2015 habe ich den Kunstverein, “KUM - Verein Kunst und Menschen” gegründet, dessen Obmann ich bis heute bin. Als Primäraufgabe für meinen Verein sehe ich den “interkulturellen Austausch und ein Lernen voneinander füreinander”. Im September 2015 habe ich eine Hymne an Wien unter dem Titel “Wien ist anders” geschrieben. Es folgen zwei weitere Songs “Nur kein Krieg” und “Es ist Zeit für Liebe”. Im Oktober 2015 habe ich gemeinsam mit der Volkshilfe und unzähligen Freiwilligen bei der Demo und dem anschließenden Konzert unter dem Titel „Voices of Refugees“ eine Spendenaktion, bei der an einem einzigen Abend ca. 100.000 € gesammelt worden, mit denen eine Flüchtlingsunterkunft finanziert werden konnte. Es folgen viele kleinere Konzerte und Vernissagen in Wien und seit 2017 eine drei Jahre andauernde Kooperation mit dem Projekt  "Stadtrecherchen" (Burgtheater) unter der Leitung von Airan Berg und mit den Studierenden des VWU (Vorstudienlehrgang der Wiener Universitäten), wo ich einerseits an der Organisation mitgearbeitet und andererseits selbst auf der Bühne des Burg- und Akademietheaters gestanden bin. 2017 habe ich eine mehrtägige Konzertreihe unter dem Titel “Women´s Voices” initiiert, bei der nur Künstlerinnen auftraten, um Frauen ausschließlich als Akteurinnen  und nicht als Objekten der Kunst eine Bühne zu bieten. In diesem Rahmen konnten auch zahlreiche Besucher*innen gemeinsam ein Transparent mitgestalten, das am Ende des Projekts am 2018 auch im Wiener Rathaus hing. 

Ich befinde mich mit meinen Projekten immer auf der Suche nach einer wahrhaft freien und prosperierenden Gesellschaft sowie nach der Antwort auf die Frage “Was ist Integration?”. 2019 habe ich mich entschlossen, mich mit dem Thema Integration tiefgründiger auseinander zu setzen. Ab September 2019 habe ich endlich meine eigene Stimme und meine Haltung bei diesem Thema gefunden. Als Initiator eines “Gastarbeiter*innen Denkmals”, das am Hauptbahnhof in Wien gebaut werden soll, organisiere ich mit Unterstützung vieler Freiwilligen, Politiker*innen, Historiker*innen, Organisationen, MUSMIG Kollektiv, Volkshilfe Wien erfolgreich Gespräche mit der Stadt Wien. 

Über mich: Dienstleistungen
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PODCAST

Die ganze Geschichte

Eine wesentliche Frage jeder Gesellschaft ist die Frage des Zusammenhalts. Wir brauchen eine Erzählung, die nach Gründen sucht, die unsere Gesellschaft stärken und gleichzeitig aber keine negativen Auswirkungen auf Teile und einzelne Individuen der Gesellschaft hat. Es muss möglich sein, dass sich Bürger*innen individuell entfalten können und unsere Gesellschaft gleichzeitig solidarisch bleibt und größtmöglichen demokratischen Raum für Entfaltung bieten kann. Es muss möglich sein, dass Chancengleichheit, Teilhabe, Anerkennung und Zugehörigkeit für alle Bürger*innen gelten und im Vordergrund stehen. Wenn wir unseren gesellschaftlichen Kompass nicht danach ausrichten, dann werden wir nie den Hafen einer solidarischen Gesellschaft erreichen. Wir verlieren ohne eine klare Vision zu viel Zeit und durch unsere Passivität produzieren wir Bürger*innen, die in ihrer Orientierungslosigkeit verzweifeln, unzufrieden und überfordert sind. Wir ziehen weitere Generationen an Bürger*innen heran, die mehr oder weniger voller Vorurteile agieren und sich in eigenen neuen oder alten Denkmustern und Strukturen bewegen. Jedes Jahr, in dem wir untätig sind, verlieren wir eine Generation an aufgeklärten Bürger*innen im Sinne der Menschenrechte, des geschwisterlichen Umgangs, der Akzeptanz und des respektvollen Umgangs miteinander.

Referenzpunkt: die Ideale Gesellschaft

Wir können unsere Zukunft selbst in die Hände nehmen, diese planen und die Pläne bestmöglich umsetzen oder wir sind einfach das Opfer unserer Zukunft, weil wir nichts anderes können als auf die Schicksalsschläge zu reagieren. Um das Ziel bestmöglich zu erreichen, brauchen wir ein klares Ziel. Es handelt sich hier um das Bild einer lebensbejahenden Gesellschaft, die wir malen müssen und das uns anschließend als Referenzpunkt dienen soll. Es gibt anscheinend genügend Gründe, warum sich die politische Elite davor drückt. In einer aufgeklärten Gesellschaft lassen sich Wähler*innen nicht so leicht täuschen und gegeneinander aufhetzen und ausspielen. Natürlich gibt es hier keine eindeutigen und einfachen Ideen, die wir leicht umsetzen könnten. Zu eine lebensbejahende Gesellschaft gehören auf jeden Fall Menschenrechte, Gleichberechtigung von Frau und Mann, Tierschutz und Umweltschutz, freier Zugang zu Bildung, das Recht auf Chancengleichheit, ein leistbares und gut funktionierendes Gesundheitssystem usw.

Eine Gesellschaft ist ein “Werden”

Wenn wir verstanden haben, dass eine Gesellschaft nicht geschlossen sein kann, sondern immer “offen”, immer ein “Werden” bedeutet, dann haben wir bereits einiges verstanden. Wenn jemand also behauptet, dass sich Migrant*innen in eine Gesellschaft integrieren sollen und aber eine “geschlossene Gesellschaft” damit meint, dann heißt es für Migrant*innen, dass dieses System bereits besteht und dieses System unveränderbar ist und jede/r Migrant/in die Pflicht hat sich in dieses bestehende System zu integrieren. Ohne das in Frage zu stellen und ohne neue Spielregeln einführen zu wollen und überhaupt irgendetwas zu verlangen oder sich über die Inhalte oder Spielregeln zu beschweren. Eine “geschlossene Gesellschaft” erzeugt zwangsweise Parallelgesellschaften, weil es nicht möglich ist, sich in sie zu integrieren. In eine “geschlossene Gesellschaft” kann man sich nur assimilieren und das gelingt auch nicht immer sobald es kulturbedingt unterschiedliche Merkmale eines Individuums in Relation zu den Mehrheitsangehörigen gibt. Wenn wir dennoch unsere Gesellschaft logischerweise als “Werden” sehen, dann sind nicht nur Migrant*innen am Zug, sondern genauso die Mehrheitsangehörige, weil wir alle dann in einer Gemeinschaft leben, voneinander lernen und profitieren. Im “Werden“ zu leben, heißt auch ein Teil des “Werdens” zu sein und mit Bereitschaft dem Neuen offen zu begegnen und immer wieder eigene Standpunkte zu hinterfragen und neu zu denken. Erst wenn wir wirklich verstanden haben, was es bedeutet, dass alle Menschen gleich an Würde sind, was Religionsfreiheit heißt, was die Gleichstellung von Frau und Mann bedeutet und diese dann auch in die Tat umsetzen, dann können wir von kleinen Fortschritten sprechen. Wir haben unsere Welt auf Lügen und Verleumdung aufgebaut und diese Lügen sind uns jetzt heilig, weil wir wohlhabend zu sein, scheinen. Es sei denn, es gibt hier Mut mit der Vergangenheit zu brechen und die Zukunft neu zu schreiben. Wir müssen ehrlich über die Werte und über die Bildung in unserem Land reden und letztendlich auch handeln.